Hauptsache gesund: Studie untersucht Essverhalten der Deutschen
Die Deutschen legen immer mehr Wert auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Das geht aus einer aktuellen Studie der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Demnach gab fast die Hälfte aller Befragten an, dass es ihnen wichtig ist, sich gesund zu ernähren. Zum Vergleich: Bei der vorherigen Befragung war das am häufigsten genannte Kriterium der gute Geschmack.
Ernährung im Wandel
Das Bewusstsein der Deutschen für eine gesunde Ernährung ist in den letzten Jahren gewachsen. Das zeigt die aktuelle Studie „Iss was, Deutschland?“, die von der TK und der Organisation foodwatch in Auftrag gegeben wurde: Von insgesamt 1.000 Bundesbürgern, die im September 2016 befragt wurden, gaben dabei 45 Prozent an, den Faktor Gesundheit als besonders wichtig zu erachten – in der Vorgängerbefragung, die vor drei Jahren durchgeführt wurde, waren es 35 Prozent. Der Geschmack, der bei der Studie von 2013 an erster Stelle stand, hat aber nach wie vor einen hohen Stellenwert und landete bei der aktuellen Befragung auf dem zweiten Platz. So ist es für 41 Prozent wichtig, dass das Essen lecker ist.
Bedeutung von gesundem Essen ist altersabhängig
Auffällig ist, dass die Prioritäten vom Alter der Befragten abhängig sind. Für die Altersgruppe der 18- bis 39-Jährigen steht beispielsweise der gute Geschmack mit 52 Prozent im Vordergrund. Die Studienautoren begründen dies damit, dass jüngere Menschen naturgemäß weniger Beschwerden haben und das Thema Gesundheit daher noch nicht im Fokus steht. Mit steigendem Alter nehmen die Verbraucher den Zusammenhang zwischen der Ernährung und ihrer körperlichen Verfassung hingegen deutlich stärker wahr. Das erklärt, warum mit 55 Prozent mehr als jeder zweite Über-60-Jährige den gesundheitlichen Aspekt besonders wichtig findet. Gleichzeitig nimmt auch die Wertschätzung für die Lebensmittel zu: Laut der Studie entsorgen 86 Prozent der älteren Generation nur selten oder nie Lebensmittel. Bei den 18- bis 25-Jährigen gaben 14 Prozent an, dass bei ihnen häufig oder sogar sehr häufig Essen im Müll landet.
Aufklärungsbedarf in Sachen Ernährung
Deutlich wird anhand der Studie, dass der Wunsch, durch Essen die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden positiv zu beeinflussen, in jedem Fall vorhanden ist. Nur zwei Prozent aller Befragten gaben an, dass sie gar kein Interesse haben, sich gesünder zu ernähren. Allerdings scheitert es oft an der Umsetzung: Als Gründe dafür, was sie davon abhält, sich noch gesünder zu ernähren, gab beispielsweise mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten an, dass es ihnen an Zeit und Ruhe dafür fehlt. Für ein Viertel der Studienteilnehmer verhindern die Voraussetzungen am Arbeitsplatz eine ausgewogene Ernährung. Und für rund jeden Dritten bedeutet gesünderes Essen auch höhere Kosten – 29 Prozent sagen, dass sie nicht genügend Geld haben, um sich besser zu ernähren. Den Autoren der Studie zeigen diese Ergebnisse, dass es gerade im Bereich der Aufklärung noch Nachholbedarf gibt. Schließlich sind gesündere Lebensmittel nicht zwangsläufig teurer und ausgewogene Mahlzeiten können auch in kurzer Zeit zubereitet werden.
Die gesamte Studie gibt es unter: https://www.tk.de/centaurus/servlet/contentblob/934342/Datei/187493/TK-Ern%C3%A4hrungsstudie%202017%20Pdf%20barrierefrei.pdf
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