Sie schützen vor sexuell übertragbaren Krankheiten und ungewollten Schwangerschaften: die Kondome. Die beliebten Verhütungsmittel sind allerdings nur dann sicher, wenn man – nicht nur bei der Anwendung, sondern schon vorab – einige Dinge beachtet. Auf Markenkondomen findet man neben dem Namen des Herstellers und dem CE-Zeichen beispielsweise auch immer ein Haltbarkeitsdatum. Dieses ist sowohl auf der Umverpackung wie auch auf jeder einzelnen Kondomhülle aufgedruckt. Hierbei handelt es sich um ein Verfallsdatum, das heißt, nur bis zu diesem Datum wird die einwandfreie Qualität des Produkts vom Hersteller gewährleistet.

Warum sollte man abgelaufene Kondome nicht mehr verwenden?

Nicht ohne Grund haben Präservative ein Haltbarkeitsdatum: Das Material kann im Laufe der Zeit porös werden und dann beim Geschlechtsverkehr reißen. Verwendet man abgelaufene Kondome, ist somit ein sicherer Schutz nicht mehr gegeben. Aus diesem Grund sollte man Präservative, die das Ablaufdatum überschritten haben, in jedem Fall entsorgen – üblicherweise liegt dies bei vier Jahren.

Wie zuverlässig schützen Kondome?

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Bild: Pixabay/Sasint

Generell gehören Kondome mit zu den sichersten Verhütungsmitteln. Zwar wird der Pearl-Index nur mit 2 bis 12 angegeben, das liegt aber daran, dass es ausschließlich bei korrekter Anwendung zuverlässig schützt. Seit 1995 gibt es zudem eine europäische Norm für Präservative. Diese gibt zum Beispiel vor, dass alle Standardkondome eine Länge von 170 bis 180 Millimetern und einen Durchmesser von 52 Millimetern haben müssen. Darüber hinaus sind natürlich Sondergrößen erhältlich. Im Test müssen die Kondome zudem 18 Liter Luft fassen ohne zu platzen.

Tipps zur Aufbewahrung: Das muss man(n) beachten



  • Kondome sollten vor Hitze und starker Sonneneinstrahlung geschützt werden. Das heißt, die Aufbewahrung in der Nähe von Heizkörpern oder im Auto ist nicht zu empfehlen.

  • Zu große Kälte kann den Kondomen ebenfalls schaden, denn Frost macht Latex brüchig.

  • Eine hohe Druckbelastung sollte vermieden werden.

  • Kondome sollten nicht zusammen mit scharfen oder spitzen Gegenständen aufbewahrt werden.

  • Am besten eignen sich separate Schubladen oder kleine Boxen bzw. Schachteln zur Lagerung von Kondomen.

  • Abgelaufene Kondome müssen nicht länger aufbewahrt, sondern direkt entsorgt werden.

Woraus bestehen Kondome eigentlich?

Die meisten Kondome bestehen aus Naturkautschuklatex oder abgekürzt Latex. Das Material wird aus der Rinde von Gummibäumen gewonnen, die vor allem in Südamerika und Asien wachsen. Latex ist ursprünglich eine zähe, milchige Flüssigkeit und die Verarbeitung zum Kondom ist aufwendig, denn mit einer Dicke von nur 0,06 Millimetern ist die Latexschicht extrem dünn. Für Menschen, die allergisch auf Latex reagieren, gibt es darüber hinaus auch Kondome, die aus anderen Materialien hergestellt werden. Hierzu gehören beispielsweise synthetisches Polyisopren und Polyurethan. Diese Kunststoffe sind ebenfalls sehr elastisch und reißfest und haben eine Stärke von nur 0,02 Millimetern. Sie sind allerdings etwas teurer.

Und seit wann gibt es Kondome?

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Bild: Pixabay/Kerryank

Kondome haben eine deutlich längere Tradition als es die meisten wohl vermuten würden: Überlieferungen zufolge verwendete der griechische König Minos bereits im Jahr 2100 vor Christus Ziegenblasen beim Geschlechtsverkehr, um sich vor Krankheiten zu schützen. Die alten Japaner benutzen Lederhüllen, die sie aus Tierhaut fertigten. Woher der Name stammt, ist zwar nicht eindeutig geklärt, man vermutet allerdings, dass die Bezeichnung auf Oberst Dr. Condom zurückgeht – einem Arzt am Hof des englischen Königs Charles II im 17. Jahrhundert. Er war für die Verbreitung des Verhütungsmittels aus Fischblasen und Schafsdärmen verantwortlich. Im Jahr 1839 entstand dann der Vorgänger unseres heutigen Kondoms. Es wurde bereits aus Kautschuk hergestellt, war allerdings ein bis zwei Millimeter dick und hatte eine Naht. Seit ca. 1900 gibt es das Kondom, das wir heute kennen.

Viele weitere Infos zu diesem Thema gibt es auf der Kampagnenseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: http://www.liebesleben.de/