Mehl gehört in jeden Haushalt und ist als Bestandteil vieler Backerzeugnisse unverzichtbar. Je nach Mehlsorte schwankt das Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen einigen Monaten (dunkle Mehle) und bis weit über ein Jahr (helle Mehle). Abgelaufenes Mehl muss jedoch nicht sofort entsorgt werden.

Abgelaufenes Mehl kann dennoch qualitativ gut sein

Ein Verbrauchsdatum für Mehl wird nicht angegeben, da die Haltbarkeit stark von der Art und der Lagerung abhängt. Selbst mit lange abgelaufenem Mehl, lässt es sich gut backen. Vor allem ungeöffnete Packungen, die lichtgeschützt, kühl und vor allem trocken eingelagert wurden, halten sich nahezu ewig.

Helle Mehle sind aufgrund ihrer Zusammensetzung langlebig, allerdings besteht wie bei jedem anderen Lebensmittel die Gefahr, dass die Qualität nachlässt. Abgelaufenes Mehl könnte ranzig werden und neben seinem Geschmack auch teilweise seine Backfähigkeit verlieren. Eine vorherige Überprüfung ist daher in jedem Fall sinnvoll.

Achtung: Mehl, um genau zu sein, Mehlstaub ist hoch entzündlich. Beim Entzünden von Luft und Mehl entwickeln sich mitunter gewaltige Explosionen. 1979 ereignete sich in Bremen die bisher größte Explosion dieser Art in Deutschland mit 14 Toten.

Ein erster genauerer Blick kann bereits eventuelle Verunreinigungen oder gar den Befall von Ungeziefer aufzeigen. Wer sicher gehen möchte, siebt das Mehl vor dem Gebrauch, um verborgene unangenehme Überraschungen auszuschließen. Sollte das Produkt von Ungeziefer befallen sein, ist das Mehl nicht mehr für die Verwendung geeignet und gehört entsorgt. Gleiches gilt bei Schimmelpilzbefall. Eine Geschmacksprobe kann zusätzlich Aufschluss über die Verzehrbarkeit der Ware geben. Eine kleine Menge Mehl im Mund sollte eher neutral schmecken. Wird es bitter, ist das Mehl nicht mehr in Ordnung und sollte nicht mehr verzehrt werden.

 

Nicht mehr zum Verzehr geeignet, aber zu schade zum Wegwerfen?

Bild: Pixabay/ Condesign
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Abgelaufenes Mehl, dessen MHD weiter überschritten wurde und dessen Qualität nicht mehr für den Küchengebrauch ausreicht, muss nicht zwingend entsorgt werden. Weist das Produkt keine gravierenden Mängel oder Befall auf, kann es als vielseitiges Allzweckmittel im Haushalt eingesetzt werden.

Bei Konsumenten mit fettigen Haaren kann Mehl als natürliche und günstige Alternative zu Trockenshampoo Verwendung finden. Hierbei werden die Haare mit etwas Mehl bestäubt, das das Fett dann überdeckt und bindet. Eine Anwendung über Nacht eignet sich besonders gut, wenn die Haare am Morgen vorher frisch gewaschen wurden. Durch die verlängerte Einwirkzeit, müssen die Haare am nächsten Tag nicht sofort wieder gewaschen werden und sind frisch. Die Wirkungsweise ähnelt klassischen Trockenshampoos. Eine maßvolle Dosierung erzielt dabei verbesserte Effekte und schont das eigene Haar.

Ähnlich gesundheitsfördernde Aspekte hat ein Mehlbad. Roggen- und Weizenmehl sowie Stärkemehl werden dem Badewasser in Breiform zugesetzt. Die Masse spendet der Haut Vitamine und schützt sie. Ein verbesserter Effekt wird erzielt, wenn verschiedene Mehle benutzt werden. Im Anschluss sollte die Paste gut abgeduscht werden.

Bild: Pixabay/PixelAnarchy
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Abgelaufenes Mehl kann auch Schweißfüßen entgegenwirken. Als vorbeugende Maßnahme gegen unangenehme Ausdünstungen in Socken streut man etwas Mehl ein, da dieses vor allem den Geruch einfängt und „aufsaugt“.

Mehl, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten wurde und das gar keinen Geschmack mehr aufweist, verliert seine Fähigkeit Fett aufzusaugen nicht. Aus diesem Grund ist das Produkt, ähnlich wie Backpulver, als Fleckenkiller bei vielen Hausfrauen beliebt. Auf frische Flecken gegeben, verhindert es durch Bindung der Fettpartikel, dass diese in Kleidung oder z.B. Tischdecken eindringen. Die Flecken sind im Anschluss wesentlich leichter zu entfernen.

Forscher aus Kanada und Mosambik fanden heraus, dass Mehl lange vor der Neolitischen Revolution hergestellt wurde. Es soll bereits vor 105.000 Jahren zur Zubereitung von Nahrung verwendet worden sein.